Jahresrückblick: Reaktionen auf Ilaris

Am Ende des Jahres wird es Zeit für einen Rückblick. Im ersten Rückblick widme ich mich den Reaktionen, die Ilaris im Netz hervorgerufen hat.

Am 7. Juli fühlte ich mich gut und schlecht zugleich. Gut, weil nach ich Ilaris nach über drei Jahren endlich veröffentlicht hatte. Und schlecht, weil ich auf Nadeln saß. Was, wenn das Urteil der Community negativ ausfallen würde? Wenn niemand Ilaris spielen wollen würde? Nicht, dass mir der Entwicklungsprozess nicht viel Spaß bereitet hätte – aber zumindest die vielen, vielen Stunden des doch eher langweiligen Layouts wären eher umsonst gewesen. Zum Glück kam es dann nicht so.

Der möglicherweise kritischste Rezensent war wahrscheinlich Engor, der vor allem die relativ trockene und nicht immer zugängliche Vermittlung der Regeln beanstandete.

Allerdings ist die Lektüre alles andere als leichte Kost, vielmehr werden auf den 164 Seiten viele komplexe Bereiche angesprochen. In dieser Hinsicht wäre stellenweise etwas mehr Anschaulichkeit durch mehr Beispiele hilfreich gewesen.

Lob fand Engor hingegen für die Optik und die verschlankten Regeln. Neben seiner Rezension hat Engor übrigens auch ein Interview mit mir geführt. Ein großes Danke von mir an dieser Stelle! Mein Dank gilt auch Nandurion, wo pünktlich am 7. Juli eine Rezension online ging. In dem sehr ausführlichen Disput wurde Ilaris von den Nanduriaten Cifer, Curima und seziert. Auch hier wird vor allem der Aufbau und die Vermittlung der Regeln kritisiert, insgesamt kommen die Nanduriaten aber zu einem überwiegend positiven Fazit.

Wer aber Lust auf ein in sich stringentes System hat, das etliche Fehler von DSA4.1 wie auch 5 ausbügelt und als Regelmittelgewicht nicht in Sonderregel um Sonderregel verfällt, sollte auf jeden Fall einmal hier reinschauen.

Das zeigt sich auch an der Bewertung von durchschnittlich 6 von 9 Einhörnern. Zum Vergleich: Das DSA5 Grundregelwerk bei Cifer und Curima auf 4 von 9 Einhörnern geschafft, insofern war ich wirklich hoch erfreut. Erfreut war ich auch von der ausführlichen Rezension von rpgnosis, auf dessen Überlegungen zu seinem System Triakonta einige Regelmechanismen von Ilaris basieren. Naturgemäß nimmt rpgnosis deswegen eine etwas andere Perspektive ein, nämlich die eines Entwicklers – und kommt er zu einem sehr positiven Schluss.

Seit einiger Zeit bin ich bei DSA ja draußen, aber sollte sich nochmal die Gelegenheit ergeben, würde ich den Mitspielern Ilaris anstelle von DSA5 vorschlagen. Oder, um den Kreis zum Titel zu schließen: Ilaris wäre für mich tatsächlich das bessere DSA5.

Natürlich beschränkten sich die Reaktionen nicht nur auf Blogger, sondern kam auch aus der Community. Im DSA-Forum wurde bereits eifrig diskutiert und hier könnt ihr selbst abstimmen, wie gut euch Ilaris gefällt. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass sich in den letzten Monaten eine kleine, aber kreative Community gebildet hat die Ilaris auch schon um einige Fan-Spielhilfen wie einem Meisterschirm oder einem erweiterten Bestiarium bereichert hat. Und das freut mich eigentlich noch mehr als positive Rezensionen, denn es zeigt, dass Ilaris seinen Zweck erfüllt hat: Rollenspielern Freude zu bereiten.

Das lässt mich auch motiviert in das neue Jahr starten, in dem ich das Regelwerk noch einmal überarbeiten und ergänzen möchte. Dabei möchte ich natürlich auch versuchen, die Kritik zu nutzen und die Erklärung und Präsentation der Regeln noch einmal zu verbessern. Dabei sammle ich übrigens hier noch Vorschläge.

Allerdings ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen, aber das erfahrt ihr in meinem Beitrag morgen, dem selbstkritischen Jahresrückblick.

Liebe Grüße und ein schönes neues Jahr,
Curthan

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